Traumziel Eigentumswohnung: Insiderwissen von FORTIS und PSD Bank
Eigentumswohnungen sind in Berlin begehrt. Immer mehr BerlinerInnen träumen davon, eine Immobilie zu erwerben. Oliver Koch, Vorstand des Projektentwicklers FORTIS Real Estate AG, und Daniel Mohaupt, Vorstandsmitglied der PSD Bank Berlin, klären im BERLINboxx-Interview die wichtigsten Fragen rund um den Kauf einer Eigentumswohnung.
Der Erwerb einer Eigentumswohnung ist immer auch ein Finanzierungsthema. Was ist dabei zu beachten?
Mohaupt: Die Wenigsten planen beim Abschluss eines Finanzierungsvertrages in die Zukunft und schränken sich so in ihrer Flexibilität ein. Gängige Probleme sind nach einigen Jahren Scheidungen zwischen den Finanzierungspartnern oder störende Nachbarn, welche einen zum Umzug bewegen. Die Menschen ziehen dann aus, aber der abzuzahlende Kredit bleibt. Wir empfehlen unseren KundInnen daher, einen flexiblen Plan zu wählen, in dem sie die Zinsbindungsdauer zwischen lang- und kurzfristig variieren und die Kreditlaufzeit mit Blick auf das Renteneintrittsalter festlegen. Eine Faustregel: sobald das Einkommen sinkt, sollte der maßgebliche Teil der Finanzierung wegfallen.
Was empfehlen Sie für eine Eigenkapitalquote?
Mohaupt: Realistisch gesehen, mindestens 20 Prozent. Wir sehen heutzutage aber auch viele junge Familien, die eine Immobilie erwerben möchten und die meist nur 12 Prozent Eigenkapital mitbringen. In diesen Fällen verdünnt sich dieses durch Kosten für Notare und Makler. Je nach beruflicher Perspektive und Arbeitsplatzsicherheit können wir als PSD Bank aber andere Wege finden und einen Finanzierungsplan maßschneidern.
Wie viel Prozent der KäuferInnen finanzieren die erworbene Immobilie und wie unterstützt Fortis sie dabei?
Koch: Nahezu alle unserer KäuferInnen finanzieren sich ihre Wohnungen. Wir erteilen zwar keine Finanzierungsberatung, stehen unseren KundInnen aber bei jedem Schritt beratend zur Seite. Das reicht von Mentoring bezüglich nötiger Unterlagen bis hin zur Empfehlung einer geeigneten Bank.
Was macht den Charme einer Bestandswohnung aus? Worin besteht die Besonderheit von Fortis und was können InteressentInnen für 2023 erwarten?
Koch: Wir sehen den Charme in der Atmosphäre eines Altbaus: die hohen Decken, großen Fenster und Stuckdetails sind nur ein paar der Charakteristika, die die Altbauten zu etwas Besonderem machen. Viele dieser Häuser sind aber dringend sanierungsbedürftig. Fortis arbeitet die Wohnungen hochprofessionell auf und überreicht sie den KundInnen in einem sehr guten Zustand. Dabei legen wir Wert auf umweltfreundliche Materialien, die den ESG-Standards entsprechen. Fassaden etwa arbeiten wir mit mineralischen Materialien auf. Für 2023 haben wir ein großes Portfolio in Arbeit, das unter anderem Wohnungen in Charlottenburg, Kreuzberg, Steglitz und Pankow einspannt. Unsere Immobilien finden sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des S-Bahnrings.
Was halten Sie Kritikern der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen entgegen?
Koch: Es geht nicht darum, die Mieterstadt Berlin zu einer Oase der Eigentumswohnungen zu machen, sondern um eine sinnvolle Koexistenz beider Wohnformen. Man muss das Thema außerdem im Verhältnis betrachten, denn so dramatisch ist die Situation tatsächlich nicht: im letzten Jahr sind rund 18.000 Wohnungen von den insgesamt zwei Millionen Wohnungen in Berlin zu Eigentumswohnungen umgewandelt worden. Viele wissen auch nicht, dass der Mieterschutz und die Eigentumsbildung in der Verfassung gleichberechtigt sind.
Mohaupt: Ich finde es beschämend, dass das Thema so verteufelt wird. Deutschland hat europaweit die niedrigste Wohneigentumsquote. Der Staat sollte es fördern, dass Menschen selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben können. Auf diesem Weg sind die Eigentümer auch vor Mietpreiserhöhungen geschützt. Es sollte das politische Ziel sein, mehr Menschen ins Wohneigentum zu bringen. (bk)