Berliner Lofts: Das Wohnkonzept mit der „unperfekten“ Ästhetik

In Berlin gehören Lofts mittlerweile zu den beliebtesten Wohnkonzepten. Denn die Räume in ehemaligen Fabrikgebäuden können nach einem Umbau zu luxuriösen Wohnobjekten mit hochwertiger Einrichtung im „Urban Stil“ werden. Das war nicht immer so: Die Bezeichnung Loft kommt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet Speicher beziehungsweise Dachboden. In den 1940er-Jahren wurden ebendiese sowie Lagerhallen oder Industriegebäude in New York und London umfunktioniert, um günstigen Wohnraum zu schaffen. Dabei blieb in den meisten Fällen die ursprüngliche Bausubstanz erhalten. Die Besonderheit ist, dass die Fläche eines Lofts nicht durch Wände unterteilt wird – der geräumige Grundriss bleibt erhalten. Charakteristisch sind zudem die überdurchschnittlich hohen Decken, großflächigen Fenster, Stützpfeiler, Beton- oder Ziegelwände sowie freigelegte Rohre.

Ursprünglich waren die unkonventionellen Flächen vor allem bei Freiberuflern und in der Kunstszene sehr beliebt, da ihnen die ehemaligen Lager- und Industrieräume als günstige Unterkunft und zugleich als großzügiger Raum für kreatives Schaffen dienten. Ende des 20. Jahrhunderts erkannte auch die Immobilienbranche die Vorzüge der früheren Speicher und Fabrikhallen. Wer heutzutage als Privatperson eine Loftwohnung kaufen möchte, hat besonders in Berlin gute Chancen. Teilweise werden inzwischen Neubauten im Stil einer Loftwohnung errichtet, die zudem für viele eine beliebte Wertanlage darstellen. Insbesondere die Szenekieze Wedding, Kreuzberg und Prenzlauer Berg haben Loftwohnungen zu bieten.

Geräumige Flächen stilvoll einrichten

Raumgrößen von 100 Quadratmetern und mehr sind keine Seltenheit. Werden die Grundrisse jedoch nicht der Fläche entsprechend eingerichtet, kann die Loftwohnung schnell kahl und ungemütlich wirken. Gerade bei großen Räumen ist es wichtig, vorab ein Raumkonzept zu erstellen. Optimalerweise entspringt das Mobiliar – passend zum Fabrik-Charme – dem Industrial-Stil, der den typischen Charakter des Lofts im Einrichtungsstil wieder aufgreift. Das bodenständige Design des Industrial-Stils ist vor allem durch das Aufeinandertreffen von zwei Materialien gekennzeichnet: Holz und Metall. Ergänzt werden diese Elemente idealerweise mit weiteren Werkstoffen wie Beton, Glas und robustes Leder. Bei der Wahl der Wandfarbe sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt, wobei neutrale Farben den vorhandenen Industrielook oftmals unterstreichen.

Raum mithilfe des Mobiliars strukturieren

Prinzipiell sollte bei der Einrichtung eines Lofts darauf geachtet werden, große Möbel ideal in Szene zu setzen. Ein massiver Esstisch oder ein ausladendes Ledersofa kann beispielsweise das Herzstück der Wohnung bilden. Kleinere Möbelstücke wirken dagegen in großen Räumen schnell verloren. Um für Struktur zu sorgen, ist es ratsam, den Loft optisch in einzelne Zonen zu unterteilen. Anstatt Wände einzuziehen, kann der Raum auch durch das Mobiliar strukturiert werden, beispielsweise mit einem Bücherregal oder einem Sofa, das mit der Rückenlehne zum Raum steht und so eine Art Trennwand bildet. Die gewählte Deko kann, wie die Möbel selbst, gerne auffallen. Trotz des großen Flächenangebots gilt beim Dekorieren: Weniger ist mehr.